Erst sollen es „bis zu 1.000“ Menschen gewesen sein. Als die Polizei von rund 1.600 Anzeigen sprach, korrigierte der ORF die Zahlen auf „bis zu 2.000“. Die Rede ist von den Besucherzahlen bei der Großdemo gegen Corona-Maßnahmen am vergangenen Samstag.
Ein Kommentar von Michael Mayrhofer
Die Polizei will mit 1.000 Beamten vor Ort gewesen sein, um die Regierungskritiker an die Gefährlichkeit des Corona-Virus zu erinnern und die Einhaltung der Corona-Maßnahmen durchzusetzen.
Nehammer setzte wieder auf eskalierende Polizeimaßnahmen
Ein Indiz dafür, dass die von den Medien verbreitete Teilnehmerzahl nicht stimmen kann, ist auch, dass es den 1.000 Polizisten zwar gelang 1.600 Anzeigen zu schreiben, sie es jedoch nicht zustande brachten, die angeblich nur 1.000 Demonstranten am Spazierengehen zu hindern. Schlussendlich fiel sogar dem ORF auf, dass an diesen Zahlenspielereien etwas nicht stimmen kann – kurzerhand korrigierte man die Teilnehmerzahl auf „bis zu 2.000“.
Sogar Antifa korrigiert den ORF
Dass auch diese Zahl nicht stimmt, und nur Teil eines höchst peinlichen „Kleinschreibens“ der Ereignisse sein muss, kritisierte ausgerechnet die Antifa. Diese veröffentlichte an mehreren Stellen auf Twitter eine Zahl von 4.000 bis 5.000 Menschen und wunderte sich über den ORF.
Anzumerken ist hier, dass die Antifa andere Interessen als der ORF verfolgt. Schließlich dient eine hohe Teilnehmerzahl auch den falschen Erzählungen, dass die „Spaziergänger“ extrem gefährlich wären.
Es waren verlässlicheren Quellen zufolge weit mehr Demonstrant_innen, zumindest 4k. Polizeizahlen bei Teilnehmer_innen sind immer recht grobe, meist zu niedrige Schätzungen, andere zählen die Reihen durch.
— Prinzessin Gnadenlos (@_schwarzeKatze) February 14, 2021
Völlig absurde Gleichsetzung
Die Wut gegenüber Menschen, welche sich anmaßen die grün-schwarze Bundesregierung zu kritisieren, führt in manchen Redaktionsstuben zu seltsamen Blüten. Möglicherweise von der APA ausgehend, findet sich dieser oder ein ähnlicher Satz in vielen Publikationen:
„Unter den Demonstranten waren Neonazis und Personen mit Tiroler Flaggen.“ (Z.B. Wiener Zeitung im Untertitel)
Oder:
„Die Demonstranten – unter ihnen auch Neonazis und Personen mit Tiroler Flaggen – marschierten stundenlang durch und um die Innenstadt.“ (ORF online).
Mittlerweile werden also „Neonazis“ und Tiroler in einem Atemzug genannt.
Zeitraffer-Video zeigt Absurdität der Zahlenspielereien
Sehr gut sieht man die tatsächliche Teilnehmerzahl auf diesem Video auf Facebook. Der Urheber behauptet, dass es sich nur um einen Teil des Demonstrationszuges gehandelt haben soll. Jedenfalls werden sich Behauptungen von 1.000 oder 2.000 Teilnehmern mit diesem Bildbeweis nicht halten lassen.
Die Wiener Polizei ist Corona-immun
Das Boulevardblatt „Heute“ tut sich in der Kriminalisierung und Denunzierung der Corona-Maßnahmen-Demos besonders hervor. Dieses berichtet freudig über eine Identitätsfeststellung an einem Demoteilnehmer. Es handelt sich dabei um den bekannten Aktivisten Martin Rutter, der für die Behörden offenbar so unbekannt ist, dass man seine Identität bei jeder Veranstaltung extra wieder feststellen muss, manchmal sogar mehrfach. Vielleicht speichert man seine Daten ja im Laptop von Noch-Finanzminister Blümel ab oder vertraut sie gleich dessen löchrigem Gedächtnis an. Oder aber es handelt sich um reine Schikane.
Ein der Polizei bekannter Anti-Corona-Aktivist musste bei der illegalen Demo am Samstag in Wien von der WEGA eingekesselt werden. Er wurde angezeigt. https://t.co/x1sjlvA9F4
— heute.at (@Heute_at) February 14, 2021
Trugen WEGA-Polizisten nur Netzmasken?
Interessant an diesen und anderen Bildern ist, dass kein einziges Mitglied der Polizeieinheit WEGA eine FFP2-Maske trägt, während „Spaziergänger“ deswegen Anzeigen kassierten. Die WEGA-Beamten trugen nur Sturmhauben, die im Bereich von Mund und Nase ein Maschengewebe aufweisen.
Der Beitrag Zahlenfasching rund um Corona-Demos: So machen sich etablierte Medien zu Clowns erschien zuerst auf Info-DIREKT.